02 Dezember 2005

 

Spielbericht der HG O/S zum Spiel 1C - HG O/S 1 d. lesenswert!

TV Großsachsen Ic - HG Oftersheim/Schwetzingen Id 24:21 (14:11) - Viel-Spaß-Team erfährt „unbekannte Begegnung der vierten Art“
Es bleibt dabei. Gegen den TV Großsachsen Ic gibt es für die HG Id-Mannschaft nichts zu holen. Wie in der vergangenen Saison, als man gegen die Bergsträßer zweimal das Nachsehen (21:24 und 22:24) hatte, trennten sich die Kontrahenten mit einem in der Sachsenhalle inzwischen obligatorischen Spielergebnis von 21:24 aus Sicht der Gäste. Dabei hatten beide Mannschaften in einem überaus fairen Handballspiel eine „unbekannte Begegnung der vierten Art“.

Gemeint ist das Antreffen zweier Vertreter der glücklicherweise selten auftretenden Art „Tyrannopfeifus majestaetus formalitaetens“ der Gattung „Homo schiedsrichterensis“. „Kennzeichnend für diese Spezies ist eine übertriebene, bürokratische Auslegung des Handballreglements, bei gleichzeitigem Drang sich bestmöglich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, und die Akteure der zu betreuenden Mannschaften mehr oder weniger als Statisten zu behandeln, um sie ähnlich wie beim Schachspiel, zwar gemäß der Regeln, aber trotzdem nach Gutdünken, umher zu schieben. Ein großes Lungenvolumen, zum Ausstoßen lautstarker, schriller Pfiffe mittels einer Trillerpfeife, gehört dabei zur anatomischen Grundausstattung.“ (Auszug aus „Über die Entstehung der Handball-Arten“ von Charles-Heinz Darwin-Klühspies).

Die Viel-Spaß-Truppe, personell stark gebeutelt durch Verletzungen, Festspielen in der Ic, sowie zeitgleichem anderweitigem Einsatz von spielberechtigten A-Jugend-Spielern, kam mit siebeneinhalb Feldspielern - der durch Dr. med. dent. Ralf Mehlis, unter Einsatz sämtlicher Überredungskünste aktivierte Trainer der Landesligamannschaft des TV Edingen, Jürgen Zeitz, musste in der Halbzeitpause zum Treffpunkt seiner Mmannschaft nach Edingen - und eineinhalb Torhütern - Coach Mehlis, selbst etwas lädiert, erklärte sich bereit, den an einem grippalen Infekt erkrankten Karl Rüttinger zu vertreten und als zweiter Torhüter hinter Gunnar Seifried parat zu stehen. Komplettiert wurde die Id-Mannschaft durch den zufällig zu Hause in Schwetzingen weilenden Würzburger Studenten Ivo Bauer, der einen sehr guten Einstand hatte und während des Spiel zum besten HG-Feld-Torschützen avancierte.

Die HG-Mannen starteten wunschgemäß mit 1:0 ins Spiel und hätten möglicherweise die Führung deutlich ausbauen können, hätten die beiden Unparteiischen bei nacheinander fünf Aktionen des agilen Jürgen Zeitz – drei astreine Tore wurden wegen angeblichem Stürmerfouls nicht gegeben, zweimal blieb der Griff in den Wurfarm des Halblinken ungeahndet – nicht ihr „Veto“ eingelegt, und so kam es folgerichtig zur 3:1 Führung (7.) der Großsachsener. Doch selbst die Gastgeber blieben in der Folgezeit nicht von Spitzfindigkeiten der Regelauslegung verschont, und so kam es zu einer sichtlich verfahrenen Partie, geprägt durch Pfiffe wegen angeblichen Übertritts und Stürmerfouls nicht Ball führender Spieler, sowie nicht genehmigter Tipp- und Schrittversuche einiger Akteure. In der 15. Minute – die Heiterkeit und das Gelächter auf den Zuschauerrängen stand inzwischen in konträrem Verhältnis zu den ratlosen Gesichtern der Spieler beider Mannschaften – konnten die HG-Idler zum letzten Mal ausgleichen (5:5). Völlig verunsichert geriet das Viel-Spaß-Team trotz zeitweiliger Überzahl immer mehr ins Hintertreffen und musste mit einem Rückstand von drei Toren (11:14) in die Halbzeit gehen. Überlegungen seitens der Mannschaft, wegen der empfundenen Ungerechtigkeiten, die Taschen zu packen und einfach nach Hause zu fahren, trat der Coach Mehlis vehement entgegen. „Da müssen wir jetzt durch, da beißt die Maus keinen Faden ab“, so seine Durchhalteparolen.

Nach dem Wiederanpfiff folgte in der 39. Minute (15:13) dann die kurioseste Szene der zweiten Halbzeit – Zwei-Minuten-Strafe gegen Steffen Mutschler wegen Beschimpfen des Gegenspielers – selbst die faire Intervention des „verbal geschädigten“ Großsachseners, dass es sich bei der angeblichen Beschimpfung um eine normale Unterhaltung handelte, konnte den „unparteiischen“ Feldschiedsrichter Ewald Debert nicht erweichen und mit den harschen Worten: „Auf dem Spielfeld sagt nur einer was“, wurde der Linkshänder aufs „Büsserbänkchen“ geschickt. Die „Saasemer“ nutzten ihre unverhoffte zahlenmäßige Überlegenheit und die Verwirrung des Viel-Spaß-Teams und bauten ihren Vorsprung auf sechs Tore aus (19:13/42.). In der sofort genommenen Auszeit (43.) konnte Mehlis seine verunsicherte Truppe nochmals motivieren, und die HGler schafften tatsächlich den Anschluss zum 20:18 (51.). Doch einige vergebene Großchancen in den letzten zehn Minuten, sowie diverse Hinausstellungen verhinderten einen Punktgewinn der Gäste.

Stimmen zum Spiel:

Der souveräne Coach Ralf Mehlis: „Kommentar zur Schiedsrichterleistung? Da schweigt des Sängers Höflichkeit.“

Der völlig zerknirschte Jürgen Zeitz: „Ich wollte der Mannschaft helfen, habe aber das Gefühl, ihr heute einen „Bärendienst“ erwiesen zu haben.“

Betreuer und Aushilfs-Sekretär Thomas Bredereck liest aus dem Spielbericht vor: „Zeitnehmer und Sekretär hatten keine Ausweise“, und erläutert „das sagt doch alles über die Referees.“

Der immer noch aufgebrachte Holger Schulz: „Erst gab es eine Rüge weil wir zwanzig Sekunden zu spät zum Anpfiff kamen, dann wurde minutenlang rum gemacht weil angeblich ein Mann zu wenig auf der Bank saß, und dann noch die Ausweiskontrolle am Tisch. Das Spiel wurde dann zehn! Minuten später angepfiffen. Im Spiel wurde unser Spieler Jürgen Zeitz quasi „verbrannt“. Fast alle Aktionen wurden gegen ihn ausgelegt.“

Spielertrainer Achim Tremel-Pitsch nach Worten ringend: „Jetzt muss ich doch noch was los werden. Ich gebe zu, dass es die Schiris nicht immer leicht haben. Aber man muss bedenken, dass wir von vierten HG-Mannschaft oder auch die Ic von Großsachsen, Handball als Spaß und Ausgleich betrachten. Wenn aber Schiedsrichter, welche die Aufgabe haben, gegen Vergütung, ein Spiel unauffällig und gerecht zu leiten, von Anfang an eine feindselige Grundhaltung gegen manche Spieler haben und dazu noch oberlehrerhaft und selbstdarstellerisch auftreten, ist das meiner Meinung nach sehr bedenklich.

TV Großsachsen Ic: Gottlieb, Schmidthuber; Stein, Weigold (1), Weibe (4), Dingler (4), Hommer, Lochbühler (3), Merkel (2), Müller, Fisch (1), Schmitt (3), Straub (3), Berger (2).

HG O/S Id: G. Seifried, Mehlis; Zeitz (2), Mann (2), Pitsch, Mutschler (6/3), Schulz (1), Ivo Bauer (4), Vrancic (1), Tremel-Pitsch (5/3).

Torfolge: 0:1; 3:1, 3:3, 5:5, 9:6, 11:8, 11:10, 14:11 (HZ), 15:13, 19:13, 20:18, 22:20, 24:21. atp


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